Hochgeschwindigkeit und Zuckeltempo auf der Schottland-Fahrt

Wie der Stamm Folke Bernadotte aus Bergisch-Gladbach (Nordrhein-Westfalen) von Anfang an nachhaltig auf Großfahrt ging

Es gibt Fahrten, da fangen die Hindernisse schon vorher an - und kehren dann unterwegs wieder. So erging es dem Stamm Folke Bernadotte aus Bergisch-Gladbach (Landesverband Nordrhein-Westfalen) mit seiner Großfahrt nach Schottland. Geplant war sie für 2020, das scheitere bekanntlich an Corona, 2021 ebenfalls. Der Sommer 2022 gehörte dem großen BdP-Bundeslager. Also 2023. Nun waren plötzlich Reisepässe nötig dank des inzwischen vollzogenen Brexit! Und teurer war auch alles geworden, insbesondere die Zugtickets. 

Alles egal, die Großfahrt startete mit drei Jahren Verspätung. Man fuhr Zug, weil das natürlich nachhaltig und klimaschonend ist und auch weil es einen Hauch von Abenteuer bietet. In Hochgeschwindigkeit durch Tunnel unter dem Meer und am Ziel im Zuckeltempo entlang der Felsenküste, das muss man erlebt haben. Überwältigend von früh bis spät und bei jedem Wetter wirkt die schottische Landschaft auf die Wandergruppe. Sehr schön und praktisch: Das Jedermannsrecht erlaubt Zelten überall, auch an der Küste und bei herrlichem Sonnenuntergang. Weitere Hindernisse? Da war eine Militärübung, die den Weg versperrte und die Pfadfinderinnen und Pfadfinder in einem Dorf "gefangen" setzte. Und ein Eisenbahnerstreik am letzten Tag. Dass es irgendwie trotzdem bis nach London klappte, lag auch an der Fahrkartenart: Interrail-Tickets gelten in jedem Zug, der irgendwie verkehrt. Dem Hindernis Streik hatte man klug vorgebeugt. 

Die Stiftung Pfadfinden unterstützte das Projekt mit einem Betrag von 525,28 Euro.