Jetzt fangen wir einmal ganz von vorne an, machen alles wie früher und bauen nur mit Muskelkraft. Der BdP-Stamm Wisent in Bad Hersfeld im Landesverband Hessen hatte ein Problem mit der Terrasse seines Stammesheims. Sie bestand eigentlich nur aus lose auf dem Boden liegenden Steinen und stellte eine Stolper- und Rutschfalle dar. Also einfach Beton anmischen und verteilen? Nein, so nicht, sagte die Sippe Fenris aus der Pfadfinderstufe, die sich des Projekts angenommen hatte. Schließlich hatten sie alte Pflastersteine extra vor der Deponie gerettet und recyclet, die sollten nun die neue Terrasse festigen. Es ist ist gut, dass Pflastersteine mit der Hand verlegt werden, denn die zwölfköpfige Sippe hatte sich vorgenommen, keinerlei angetriebene Maschinen einzusetzen, der Umwelt zuliebe und um zu zeigen, was möglich ist. Besonders mühsam war das bei der Verdichtung von Schotter und Splitt im Fundament. Geht das mit Hilfe einer Rüttelplatte nicht viel leichter? Ja, aber nicht mit uns. Alle legten buchstäblich Hand an und waren irgendwann auch damit fertig. Die Pflastersteine konnten gesetzt werden.
Die Arbeiten waren langwierig und anstrengend. Rund 10 Tonnen Material musste per Schubkarre vom Grundstückseingang bis zur Baustelle geschafft werden - ein Fahrzeug wäre nicht durchgekommen. Aber das hätte die Sippe Fenris ja auch gar nicht gewollt…
Nun ist die Terrasse fertig einschließlich Kochstelle, die im Haus nicht bestand. Was bleibt außerdem? Die Gruppe hat gelernt, über eineinhalb Jahre immer in den Gruppenstunden ein Großprojekt kontinuierlich zu verfolgen, hat erfahren, wie schwer körperliche Arbeit sein kann und wie genau man bei der Planung rechnen muss, und sie hat gezeigt, wie man konsequent umweltverträglich vorgehen kann.
Die Stiftung Pfadfinden unterstützte das Projekt mit einem Betrag von 500 Euro.