Leben in und mit der Natur, darauf bezogene Achtsamkeit in Gruppenleben und Alltag, aktiver Einsatz für Natur und Umwelt gehören zu den Genen pfadfinderischer Arbeit, mehr oder weniger kommt keine Pfadfindergruppe auf der ganzen Welt daran vorbei. Die Aufbaugruppe "Uhu" in Fernwald (BdP Landesverband Hessen) hält es von Beginn an so, aber sie hat sich dabei noch breiter aufgestellt als üblich. Sie folgt den altbekannten Prinzipien "Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" (Zitat des Schriftstellers Erich Kästner, 1899 - 1974) und "Tue Gutes und rede darüber" (Buchtitel von 1978). Beides gehört zusammen. Es geht aber nicht darum, einfach nur Lob einzuheimsen, sondern, sich die weitere Arbeit für die Natur zu erleichtern. Wer sich nämlich beispielsweise bei Behörden einen guten Namen gemacht hat, kommt schneller durch Türen und Paragrafen. Und welche Mitgliederwerbung ist besser als die des positiven Beispiels? Keine. Aber Lob als solches wird auch gerne genommen.
Die Aufbaugruppe im BdP hat sich als zuverlässige Hilfe der örtlichen Gruppe des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) erwiesen bei der Pflege des Naturschutzgebietes Kohlenacker. Die Öffentlichkeit hat dabei mehrfach erfahren, dass die Pfadfinderinnen und Pfadfinder entlang einer Landstraße einen Krötenzaun errichtet haben, regelmäßig wandernde Amphibien an der Straße einsammeln und Müll beseitigen (nebenbei 4,85 Euro Flaschenpfand erbeutet). Mit prägnanten Schlagworten ("Her mit den Kröten" oder "Fichten vernichten im Naturschutzgebiet") beschreibt der Jungstamm seine Aktionen. Aber wieso Fichten vernichten? Sie beschatten zu sehr Steinbruchhänge, was die dort ansässige Geburtshilfekröte nicht gebrauchen kann. Deshalb werden die Fichtentrieblinge entfernt. Das taten die Jungen und Mädchen unter Aufsicht eines Schutzgebietsbetreuers, zur Belohnung durften sie auf dem Gelände ihre Jurte aufbauen und im See baden.
Ganz von selbst kommt hier noch ein Prinzip ins Spiel. Lord Baden-Powell (1857 - 1941), der Gründer der Pfadfinderbewegung, hat es formuliert: "Versucht, die Welt ein bisschen besser zurückzulassen, als ihr sie vorgefunden habt".
Die Stiftung Pfadfinden unterstützte das Projekt mit einem Betrag von 260 Euro.