Wer schreibt denn heute noch Briefe oder Postkarten? Die Antwort: Es tun immer weniger. Ob das auch auf Pfadfinderinnen und Pfadfinder zutrifft, ist leider nicht verbrieft. Aber bekannt ist die Situation hier durchaus, zum Beispiel im BdP-Landesverband Baden-Württemberg. Er hat deshalb sein Landeslager mit einem Postamt bestückt. Dabei war nicht daran gedacht, Post nach Hause zu schicken, vielmehr ging es ausschließlich um Absender und Adressaten innerhalb des Zeltlagers. Empfängern sollte die Karte eine positive Botschaft bringen, ein Lob und Dank für Engagement oder Hilfe, und die Absender freuten sich über die Wirkung.
Entstanden ist die Idee aus der Erkenntnis, dass positive Rückmeldungen innerhalb ehrenamtlicher Arbeit zu selten erfolgen, dass persönliche Wertschätzung oft zu kurz kommt. Auf dem Landeslager mit rund 500 Teilnehmenden war das nun anders. Jedes Zelt hatte ein Postleitzahl bekommen, fleißige Austräger gelangten überall hin. Zuvor war im Postamt Gelegenheit zum Schreiben und Frankieren - mit Lagerbriefmarken und auf speziellen Postkarten. Eine Tauschbörse für Brieffreundschaften lockte zusätzlich in dieses ganz besondere Postamt. Viele schrieben sich im Laufe des Lagers gegenseitig Postkarten, Brieffreundschaften sind auch entstanden. Es ist eben ein schöner Moment, wenn man feststellen kann: Post ist da.
Die Stiftung Pfadfinden unterstütze das Projekt mit einem Betrag von 80 Euro.