Manchmal ist einfach der Wurm drin beim Gitarrenspiel in einem Stamm. Nicht der Holzwurm, aber einer, der Aktivitäten lähmt und das Vergessen forciert. So ist es dem BdP-Stamm "Goten" in Kaiserslautern (Landesverband Rheinland-Pfalz) ergangen, das Gitarrenspiel erlahmte und die letzte Stammes-Gitarre wurde dann auch noch geklaut!
Stillstand ist Rückschritt, also machte sich die Leitung Gedanken um das musikalische Leben im Stamm. Sie gründeten einen Gitarrenkreis für die Jugendlichen in der Pfadfinderstufe (zwölf bis 16 Jahre), der sich alle 14 Tage trifft und dabei möglichst ein neues Lied lernt. Dafür wurden drei Gitarren angeschafft, denn das Gitarrenspiel soll allen, unabhängig vom "Taschengeld" zugänglich sein. Diese drei neuen Gitarren sind nun allgegenwärtig im Stammesleben. So liegen sie zur freien Verfügbarkeit ständig bereit, und wenn gerade Leerlauf herrscht, entsteht spontanes Klimpern und Probieren. Jeden Abend gibt es ein Lied, vor dem Essen, nach dem Essen - Singen soll immer dazugehören. Kleine Tricks der Stammesleitung helfen manchmal auch: Mehrfach fiel für die Morgenrunde der Ältere mit Gitarre "plötzlich" aus, ein Jüngerer musste ran... Das klappte unter großem Herzklopfen, und beim übernächsten Mal reichte es schon für eine längere Singerunde in der Jurte. Das musikalische Leben im Stamm ist wieder erwacht, im nächsten Schritt sollen auch die jüngeren Stammesmitglieder an die Gitarre herangeführt werden.
Die Stiftung Pfadfinden unterstützte das Projekt mit einem Betrag von 400 Euro.