2020

Kolonialismus und Rassismus – ein Pfadfinderthema?

Wie junge Erwachsene im BdP sich in einer gesellschaftlichen Debatte positionierten.

Pfadfinderinnen und Pfadfinder im Alter der jungen Erwachsenen bilden sich fort – für das  Leben in der Gruppe und natürlich  auch für sich selbst. Dazu gibt es unter anderem den Gilwellkurs, ein anspruchsvolles Seminar im Rahmen eines Zeltlagers. Der Gillwellkurs hat Tradition, stammt aus der Gründerzeit der Pfadfinderbewegung und wurde erstmals in England durchgeführt.  

Ein Gillwellkurs im BdP spricht aktuelle gesellschaftliche Themen an, die die pfadfinderische Jugendarbeit berühren. Das hieß beim Gilwellkurs 2020 beispielsweise für einen Tag: „Pfadfinder*innengeschichte und Kolonialismus“, „Rassismus heute und im Alltag“, „BdP und Rassismus heute“ und „Kolonialismus und Imperialismus Basics“. Was hatte oder hat die Pfadfinderbewegung mit Kolonialismus und davon herrührendem Rassismus zu tun? Pfadfinderinnen und Pfadfinder von heute lehnen beides natürlich ab. Alle Grundsätze der  vom BdP formulierten sozialpädagogischen Arbeit bekräftigen das Gegenteil. Gibt es dennoch Punkte, die man reflektieren sollte – im BdP wie in der ganzen Gesellschaft? Auch ein mehrtägiger Kurs kann hier keine klaren Antworten, aber viele Denkanstöße geben. Das gehört zur Bildung. 

Übriges fand der Gilwellkurs, der noch weitere Themen bot, im Pfadfinderzentrum Immenhausen im Corona-Sommer statt.  Es klappte dank der großen Disziplin der 50 Teilnehmenden in puncto Corona-Regeln und des pfadfindertypischen Treffpunkts: Mehrere Jurten  und ein gemietetes Zirkuszelt halfen, um genügend Platz pro Person bereitzustellen. Allein der Abschlusskreis ohne sich die Hände zu reichen wirkte sehr  befremdlich.  

Die Stiftung Pfadfinden unterstützte das Programm des Projekts mit einem Betrag von 500 Euro sowie die technische Durchführung des Lagers mit einem Betrag von 1600 Euro.