Sexismus im Alltag ist Thema in der Gesellschaft, Formen von Benachteiligung, Ausgrenzung und Herabsetzung auf Grund geschlechtlicher Identität begegnen vielen Menschen. Auch in einem Pfadfinderbund wie dem BdP? Das sollte wohl nicht sein, schließlich ist Gleichberechtigung zentraler Bestandteil der pädagogischen Arbeit. Oder etwa doch, und wenn ja wie? Dem ging ein Workshop des Landesverbandes Niedersachsen („Sexismus und ich!“?) nach. Zur Teilnahme waren zwei Gruppen von Menschen eingeladen: Diejenigen, die leicht Opfer von Sexismus werden können – Frauen, intergeschlechtliche, nichtbinäre sowie trans- und ageschlechtliche Menschen (Abkürzung FLINTA) einerseits und andererseits Männer, die sich als Männer verstehen (Cis). Zwölf nahmen an der Online-Veranstaltung teil, sämtlich Mitglieder des BdP, die sich mit dem Thema schon auseinandergesetzt hatten. Die Gruppe FLINTA hielt Erfahrungen von Zurücksetzung bei Wahlen und Aktivitäten in den Stämmen fest, auch sexistische Attacken, und warb für mehr Aufmerksamkeit und strukturelle Prävention auf Bundesebene. Cis hatte die Problematik im Blick und zeigte Möglichkeiten von mehr Öffnung auf. So den schon vorhandenen BdP-Arbeitskreis zum Thema Grenzverletzungen und Missbrauchsfälle stärker einbeziehen, in den Stammesführungen aufmerksamer zu sein und Raum für Kritik zu geben. Bei der nächsten Landesdelegiertenversammlung soll das Thema auf breitere Basis gestellt werden.
Die Stiftung Pfadfinden unterstützte das Projekt mit einem Betrag von 400 Euro.