Auf den ersten Blick und zu Beginn der Planungen der "Ringschmiede" wirkte das Thema reichlich komplex und schwer greifbar: Eine Vision für Pfadfinden in Deutschland zu entwickeln, nicht mehr und nicht weniger, dazu hatten sich 212 Pfadinderinnen und Pfadfinder zusammen getan. Sie stammten aus allen fünf nationalen Pfadfinderverbänden, die zusammen den Ring deutscher Pfadfinder*innenverbände bilden. Daher also Ringschmiede. Das sind der Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder, die Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg, die Pfadfinderinnenschaft St. Georg, der Verband christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) und der Bund muslimischer Pfadfinderinnen und Pfadfinder Deutschlands.

Wie werden Visionen konkret? Die Kunst besteht darin, sich nicht nur in schönen Träumen und Idealen im Kreise zu drehen, sondern irgendwann den Bezug zur aktuellen Wirklichkeit und  machbaren Zukunft herzustellen. Das gelang nach Plan zum Wochenende der Ringschmiede auf dem Zeltplatz der Georgs-Pfadfinder in Westernohe im Westerwald. Vorher hatten sich die Teilnehmenden mehr als ein Jahr digital und analog ausgetauscht mit einem 15köpfiges Projektteam in der Steuerung.

Ihr Plan für das finale Treffen sah die entschiedenen Schritte vor: Input zum Gedankentanken, Träumen über Pfadfinden in Deutschland, aus Träumen Ideen entwickeln und diese ausarbeiten. 10 Punkte kamen dabei heraus, zehn weitere als konkreter Rahmen für den Ring. Pfadfinden in Deutschland ist eine Wertegemeinschaft und zeichnet sich durch gemeinsame Formen und eigene pädagogischer Methodik aus. Oder: Ein sicherer Ort für Kinder und Jugendliche, ein Lernort für politische Prozesse, ermöglicht internationale Erlebnisse als Teil der weltweiten Pfadfinderbewegung  - kurzum: Pfadfinden in Deutschland ist zukunftsfähig.

Die Stiftung Pfadfinden unterstützte das Projekt mit einem Betrag von 3000 Euro.