Es hat sich hingezogen, es war kein Sprint, sondern ein Marathon, und der wurde auch noch mehrfach unterbrochen. Aber nun ist es fertig, das neue Liederbuch des BdP-Stammes "Kimbern" in Berlin (Landesverband Berlin-Brandenburg). Was hat denn nun drei Jahre gedauert? In erster Linie die große Aufgabe, nicht nur Ersatz zu schaffen für das alte, nur noch in wenigen Exemplaren vorhandene Liederbuch (reserviert für die Gitarrenspieler) zu ersetzen, sondern das neue Werk auch auf ein neues Fundament zu stellen.
Pfadfindergruppen pflegen das traditionelle Liedgut. Viele Lieder stammen aus der Zeit der Jugendbewegung und der bündischen Jugend zu Beginn der 20. Jahrhunderts bis 1933, sind also buchstäblich nicht von heute. Das muss kein Nachteil sein, kann es aber. So hat sich das Liederbuch-Team vorgenommen, Autoren, Herkunft und Hintergründe eines Liedes zu recherchieren, bevor es in das neue Buch aufgenommen wird. Das geschah sorgfältig und dauerte. Dazu kam, das einige aus dem Team mit anderen Aufgaben in der Stammesleitung befasst sind und nicht immer Zeit für ein kontinuierliches Arbeiten am Projekt hatten - ein alltägliches Problem ehrenamtlicher Jugendarbeit. Schwung gab dem ganzen dann ein Liederbuchwochenende als intensives Zusammentreffen rund um das Thema.
330 Lieder sind es geworden, recherchiert, illustriert, teilweise in den Melodien transponiert, mit Gitarrengriffen versehen und korrigiert. Zehn Exemplare wurden verteilt und durchgearbeitet, um möglichst das nie - viele Fehler auszumerzen. Jetzt dient es den rund 140 Stammesmitgliedern als Fundament des gemeinschaftlichen Singens. Die Debatte um Lieder ist angestoßen und wird fortgeführt, denn auch das fertige Buch spiegelt als eine Art Momentaufnahme das wider, was der Stamm derzeit darstellt. So gesehen geht der Marathon immer noch weiter.
Die Stiftung Pfadfinden unterstützte das Projekt mit einem Betrag von 500 Euro