Statement der Stiftung Pfadfinden zur IPP-Studie über sexualisierte Gewalt im BdP
Die Stiftung Pfadfinden nimmt die Ergebnisse der vom Institut für Praxisforschung und Projektberatung (IPP) durchgeführten Studie zur sexualisierten Gewalt im Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder (BdP) mit großer Betroffenheit zur Kenntnis. Unser Mitgefühl und unsere Solidarität gelten allen Menschen, die sexualisierte Gewalt in pfadfinderischen Strukturen erfahren haben. Ihnen zuzuhören, ihre Erlebnisse anzuerkennen und aus ihren Erfahrungen Konsequenzen zu ziehen, ist uns ein wichtiges Anliegen.
Als Stiftung, die sich der Förderung der Pfadfinderbewegung verpflichtet fühlt, sehen wir es als unsere Verantwortung, dazu beizutragen, dass Pfadfinden ein sicherer Raum für alle ist. Die Studie zeigt auf, dass es strukturelle und kulturelle Bedingungen gab, die sexualisierte Gewalt begünstigt haben. Diese Erkenntnisse sind schmerzhaft, aber notwendig, um aus der Vergangenheit zu lernen und die Prävention sowie den Schutz vor sexualisierter Gewalt weiter zu stärken.
Wir als Stiftung Pfadfinden unterstützen nachdrücklich die Aufarbeitung der Geschehnisse und die Umsetzung der Handlungsempfehlungen der Studie. Dazu gehört eine klare Haltung gegen jede Form von Gewalt, der Ausbau von Schutzkonzepten und die Stärkung der Präventionsarbeit. Die Stiftung Pfadfinden wird sich in ihrem Wirkungskreis weiterhin für eine Kultur der Achtsamkeit, der Transparenz und des Respekts einsetzen.
Die Ergebnisse der Studie haben direkte Auswirkungen auf unsere Arbeit. In unseren Gremien setzen wir uns intensiv mit den Erkenntnissen auseinander und leiten daraus konkrete Konsequenzen und Maßnahmen ab:
- Wir setzen uns intensiv und fortwährend damit auseinander, wie wir auf das Leid der Betroffenen angemessen reagieren können.
- Wir werden klare Regelungen etablieren, um Täter*innen zukünftig keine Plattform zu bieten.
- Wir werden mehr Sensibilität für Risiken entwickeln, die sich aus unserer Arbeit in der Stiftung ergeben.
- Wir werden den BdP weiterhin finanziell bei der Aufarbeitung und Prävention unterstützen.
Unser Ziel ist es, aus den schmerzlichen Erkenntnissen Verantwortung abzuleiten, nachhaltige Veränderungen anzustoßen und aktiv zu einer sicheren und achtsamen Pfadfinderkultur beizutragen.
IPP Studie zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im BdP
Der Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder e.V. (BdP) beauftragte 2021 das Institut für Praxisforschung und Projektberatung (IPP) mit der wissenschaftlichen Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im BdP in den Jahren 1976 bis 2006. Vorstand und Kuratorium der Stiftung Pfadfinden begrüßten diesen Schritt im BdP und fördern das Vorhaben finanziell.
Informationen aus dem BdP: https://www.pfadfinden.de/kinderschutz/aufarbeitung/studie/
Der Abschlussbericht des IPP liegt nun vor. Der Stiftungsvorstand hat sich über die Studienergebnisse informiert und sich dazu intensiv ausgetauscht.
Nachgelesen werden kann dieser Bericht hier.
