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Bula 2022 – Nachtrag, Abschluss oder auch Post-Corona und das Leben danach

Der ein oder die andere unserer fleißigen Leser*innen wird sich vielleicht schon gewundert haben, warum hier so plötzlich Ende war in Sachen Bula-Berichte. Kein Abschluss, kein Foto-Feuerwerk, kein Hinweis auf das nächste Bula. Einfach nichts.

Tja, nun, auch an unserem Stiftungsteam ist das Bula nicht spurlos vorbei gegangen und wir sprechen hier ausnahmsweise mal nicht vom selbstgewählten Schlafmangel oder vom so genannten „Pfadi-Loch“, in das man fällt, wenn man von so wunderschönen Lagern wie eben dem Bula zurück nach Hause kommt. Nein, leider sprechen wir von Corona. Denn trotz aller Vorsichtsmaßnahmen hat es dann doch einige von uns erwischt. Zum Glück erst gegen Ende oder sogar nach dem Lager und zum Glück vor allem niemanden schwer. Aber nervig. Und danach war irgendwie schon wieder ganz schnell Alltag. So dass wir jetzt 6 Wochen nach dem Bula nochmal dahin zurück kehren, wo wir 2 Wochen lang erfüllt waren von tollen Begegnungen, lustigen Rikschafahrten, interessanten Workshops und dem, was wir Bula-Feeling nennen wollen.

Nach dem furiosen Stiftungstag am Samstag (6. August) ging es am Sonntag tatsächlich auch schon mit dem Abbau los: nach uns nach sah man wie überall auf dem Lagerplatz, eine Kohte nach der anderen abgebaut wurde, eine Jurte nach der anderen runtergelassen, abgeknüpft (wer erinnert sich noch an die rauen Fingerkuppen, die man vom Knüpfen bekommt?) und eingepackt. Stangen wurden zu Sammelstellen getragen und hier und da brannten die „Reste-Feuer“. In der Markthalle wurden die letzten Vesperpakete für die Abreise  verkauft und auch wir packten zusammen. Stiftungs-Ausstellung einrollen, Rikscha auseinandernehmen, Infomaterial verstauen, Biertischgarnituren verräumen, Stiftungsjurte abbauen und ganz zum Schluss fiel der Weihnachtsbaum. Von dem konnten wir uns nur schwer trennen. Außerdem haben es ein paar Stämme echt zwischen dem Abbau noch geschafft, sich die persönliche Weihnachtskugel abzuholen – Respekt für die Gelassenheit und die stammesinterne Orga, dafür jemanden vom Abbau befreien zu können!

Und dann ging es auch schon zur Abschlussfeier. Das heißt nein, erst mussten wir noch „das Büro“ aufräumen. Wir durften uns nämlich in einer der kleinen Hütten auf den Zeltplatz ein wenig häuslich einrichten und nun ja… in 2 Wochen Bula sammelt sich da einiges an: Papierkram, Flyer, Infomaterial, Technikkram, zig Notizzettelchen und auch der ein oder andere private Gegenstand, der seine*n Besitzer*in wieder finden wollte. Danke an dieser Stelle an alle, die hier noch sortiert, gepackt und geputzt haben als sich die meisten beim Feierabendbierchen schon auf Abschlussfeier freuten.
Und die war ja mal wieder ein gebührender Abschluss! Der Platz vor der großen Bühne war wieder voll bis auf das letzte Grasfleckchen, in den Augen der Pfadis und R/Rs sah man die typische Mischung aus Bula-Feeling, Müdigkeit und Vorfreude auf eine Dusche ohne Anstehen und saubere Socken. Das Bundesprogrammteam gab nochmal alles für die letzte Show, viele Erinnerungen an die letzten Tage wurden nochmal wach und als am Ende, wie es inzwischen fast Tradition ist, von vorne nach hinten ein Kerzenlicht weitergegeben wurde, so dass die Wiese voller kleiner Lichtpunkte leuchtet und diese circa 3000 Kerzen dann alle gleichzeitig ausgepustet wurden und so das Bundeslager 2022 für beendet erklärt wurde, da konnte man Wehmut in den Augen sehen. Aber auch Stolz auf das, was geschafft wurde. Freude über die neuen Freundschaften, die geknüpft wurden und über die alten Freundschaften, die wieder auflebten. Stolz auf all die Probleme und Konflikte, die erlebt und gelöst wurden in den letzten Tagen. Freude über die schönen Stunden voller Gemeinschaft am Lagerfeuer. Stolz auf das Programm, das gewuppt wurde, auf die Technik die funktioniert hat, auf die medizinische Versorgung, die helfen konnte, auf die Logistik, die alles zur rechten Zeit an den richten Ort geschafft hat, auf die Essensversorgung und auf die tolle, einzigartige, bunte und lustige Zeit, die wir alle gemeinsam erschaffen, gestaltet und miteinander erlebt haben.

Jetzt sitzen wir also wieder daheim, der Herbst ist da und es regnet. (Das hätten wir uns bei der Bula-Hitze ja mal gewünscht, so einen kleinen Regenschauer zur Abkühlung. Aber nun gut.) Und es gäbe noch so viel mehr zu erzählen vom Bula. Von den Leuten, die sich für die Stiftung engagiert haben. Vom Besuch durch die World Scout Foundation. Vom Stiftungshonig und wie das stressresistente Team der Markthalle (in dem ja unglaublich viele Stifter*innen dabei waren) die Essensversorgung für die Stämme gerettet hat. Wie Antoinette mit ihrem Workshop „Bachbegehung“ die Folgen des Klimawandels für Sippen erlebbar gemacht hat. Wie wir einen neuen Rekord an neuen Stifter*innen an diesem Bula gewinnen konnten. Wie lange es eigentlich dauert so einen Kranich zu falten. Wo eigentlich wie viele Stifter*innen am Bula aktiv waren. Aber irgendwie ist es halt wie immer, wenn man versucht von so etwas wie dem Bula zu berichten: es ist – egal wie viele Worte man verwendet oder wie viele detailreiche Geschichten man erzählt – immer ein bisschen unbefriedigend. Man muss dabei gewesen sein. Oder zumindest Bilder sehen. Und deswegen folgt jetzt gleich hier eine Auswahl der schönsten Stiftungs-Bula-Bilder! Wem das nicht reicht, dem sei das Bula-After-Movie empfohlen: www.youtube.com/watch. Und wer nicht selbst dabei sein konnte, kann über GoogleMaps/StreetView einen Blick auf den Lagerplatz werfen! (Hier geht’s direkt zur Stiftungsjurte: www.google.de/maps/@47.8281675,11.5184782,3a,75y,90h,90t/data=!3m7!1e1!3m5!1sAF1QipM_dXTqZrKlkFypV9k-Ha6Wa7E2i-0_HvJ4-zDO!2e10!3e11!7i3840!8i1920)


 
Zum Schluss bleibt uns nur noch Danke zu sagen. An alle, die dabei waren, die sich engagiert haben, ihre Zeit verschenkt haben, die sich für unsere Arbeit interessiert haben, sie spontan gestiftet haben. Danke an alle Stämme, dass sie dabei waren. Danke an das Team des Marktplatzes, an das Programmteam und vor allem an die Bula-Leitung. Danke an alle, die Teil dieses Bundes sind und ihn mit Leben füllen! Es war uns ein inneres Blumen pflücken diese Tage mit Euch zu verbringen und wir freuen uns schon jetzt auf das nächste Bula und 4 Jahren <3

Danke auch an Euch alle, die Ihr hier fleißig mitgelesen habt. Wir hoffen, dass wir Euch ein bisschen mit in unser Lagerleben hinein nehmen konnten. Und wir hoffen, dass wir Euch Lust gemacht haben, in 4 Jahren einfach selbst mit dabei zu sein, wenn es dann wieder heißt: „Wir sind die Stiftung, wir sind alt und haben das Geld“ :-D 

P.S. Mit diesem letzten Bericht endet meine Schreiberei für die Stiftung – es hat mir viel Spaß gemacht! Und ich möchte mich zum Schluss von Herzen bedanken bei Karin, Antoinette, Hennes, Igor und Peter für alles, was Ihr im Vorfeld, während und auch nach dem Bula gemacht und geleistet habt! Ohne Euch wäre das alles nicht gelaufen. Nicht nur nicht so gut (und es war mehr nur gut!!!), sondern eben halt gar nicht! Und Danke auch an Waldi, der spät abends dafür gesorgt hat, dass mein Getippsel hier auch online geht und dass die Bilder auch an den passenden Stellen sein! Was für eine Erleichterung das für mich war! Herzlich Gut Pfad, Heike