2019

Faszination Großfahrt: Landschaft erleben und bewahren

Wie der Landesverband Hessen im BdP mit 22 Stämmen Nordungarn nicht nur erwanderte

Es gehörte immer schon zur besonderen Faszination des Pfadfinderlebens, auf der Großfahrt fremde Länder zu erkunden, mit den Menschen dort in Kontakt zu treten, herrliche Landschaften zu erleben  und mit einer Fülle großartigen Erlebnissen heimzukehren. Heute, in einer Zeit akuter Umweltgefährdung  auf verschiedenen Ebenen, hat die Pfadfindergroßfahrt noch eine weitere Dimension: Natur nicht nur erleben, sondern auch helfen, sie zu bewahren.
Genau so handelte der BdP-Landesverband Hessen mit seiner Landesgroßfahrt 2019 nach Nordungarn. Rund 280 Pfadfinderinnen und Pfadfinder aus 22 Stämmen hatten sich angeschlossen, viele von ihnen hätten eine solche dreiwöchige Fahrt allein gar nicht stemmen  können. Das Mátra- und das Aggtelek-Gebirge und der Bükk-Nationalpark liegen in der erwanderten Region, 19 Pfadfindergruppen machten sich auf verschiedene Wege. Und an diesen Wegen lagen auch Nachhaltigkeitsprojekte.
Schon das Wandern allein lässt die Menschen mit der Natur leben. Sonnenschein ausnutzen, kühlen Schatten genießen, das vor Regen schützende Höhlendach schätzen, ebenso das wärmende Feuer. Die Projekte ließen dieses Gefühl dann in konkretes Handeln einmünden - so konkret wie die nützlichen Hinterlassenschaften vor Ort: Neue Feuerstelle, selbst gebaute Bänke, neuer Zeltplatz, Permakultur-Bewässerungsteiche oder ein Schwedenfeuer. Auf dem dreitägigen Abschlusslager lernten einige Teilnehmende alles über den Bau von Kompostklos. Und die Verpflegung und Ernährung bildete sozusagen ein übergreifendes Projekt für die ganze Fahrt: konsequent vegetarisch und regional.
Um Kontakte ging es natürlich auch. Um Kontakte mit der ungarischen Bevölkerung – trotz aller Sprachschwierigkeiten – und um Kontakte der  Gruppen untereinander. Aber das kennt man ja schon von früheren Großfahrten.   
Die Stiftung Pfadfinden unterstützte das Projekt mit einem Betrag von 2000 Euro.