Lempelse ist dänisch und heißt Entspannung. Lempelse nennt der BdP-Landesverband Hessen sein Angebot an Ranger und Rover, die jungen Erwachsenen in den Stämmen, einer kreativen Pause vom stressigen (Pfadfinder)-Alltag. In Friedrichroda auf dem Rennsteig in Thüringen war dafür alles aufgeboten: Eine wunderbare Unterkunft, feines Essen und Zeit für vieles, was sonst keine Zeit findet. Dennoch fand Chillen nur zwischendurch statt, denn es wartete ein anspruchsvolles Programm auf die rund 50 Pfadfinderinnen und Pfadfinder. Nämlich in Form von Themen, die man nicht erwartet hatte: Herstellung von Pechsalbe, Ziehen von Orangekerzen, Entspannungsyoga und - eine ganz neue Form einer AG - einfach Wellness.
Wenn nun aber vor der Tür das Biosphärenreservat Thüringer Wald liegt, zieht es die Gruppe natürlich hinaus. In dem für diese Altersstufe entwickelten Format der Streife wurde das für Diversität und Klimaregulierung bedeutsame Reservat erkundet. Der Clou: Während des Weges wird geschwiegen, an bestimmten Punkten erläutert jemand aus der Gruppe Wissenswertes zum Thema. Schweigen macht es möglich, die Natur ganz bewusst wahrzunehmen in all ihren Geräuschen, Gerüchen und optischen Eindrücken. Top interessant auch die Führung durch die Marienglashöhle, die gar keine Höhle ist, sondern ein künstlich geschaffener Stollen für den Abbau von Kupfer und Gips im 18. Jahrhundert. Das war spannend, eindrücklich und anregend, bis hin zu aktuellen gesellschaftlichen Debatte um den Kohleabbau am Rhein und in der Lausitz. Für die Ranger und Rover gehört auch das zur aktiven Entspannung.
Die Stiftung Pfadfinden unterstützte das Projekt mit einem Betrag von 325 Euro.