Der Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder e.V. (BdP) beauftragte 2021 das Institut für Praxisforschung und Projektberatung (IPP) mit der wissenschaftlichen Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im BdP in den Jahren 1976 bis 2006. Vorstand und Kuratorium der Stiftung Pfadfinden begrüßten diesen Schritt im BdP und fördern das Vorhaben finanziell.
Informationen aus dem BdP: https://www.pfadfinden.de/kinderschutz/aufarbeitung/studie/
Der Abschlussbericht des IPP liegt nun vor. Der Stiftungsvorstand hat sich über die Studienergebnisse informiert und sich dazu intensiv ausgetauscht.
Nachgelesen werden kann dieser Bericht hier.
Der Stiftungsvorstand ist tief betroffen über das aufgedeckte Ausmaß der Taten und darüber, dass in der Vergangenheit der Schutz von Kindern und Jugendlichen durch die Verantwortlichen auf allen Verbandsebenen Lücken aufwies. Das führte dazu, dass Kindern und Jugendlichen in ihren Pfadfinder*innengruppen sexualisierte Gewalt angetan wurde, dass Täter*innen geschützt und Betroffenen nicht geglaubt wurde.
Als Stiftung Pfadfinden gehören wir zum direkten Umfeld des BdP. Entstanden und gewachsen ist die Stiftung durch die Unterstützung vieler Stifter*innen und/oder Spender*innen. Der Vorstand ist sich bewusst, dass auch unter den über 3.000 Förderern der Stiftung Betroffene, Täter*innen, Personen unter Verdacht und Zeug*innen sind.
Durch die Studie ist uns bewusst geworden, dass in Missbrauchsfälle involvierte Personen sich auch im Umfeld der Stiftung Pfadfinden bewegen und dass die Stiftung Pfadfinden bisher nicht ausreichend auf die Bedürfnisse der Betroffenen geachtet hat.
Dafür entschuldigen wir uns bei jeder und jedem Betroffenen.
Die Ergebnisse der Studie haben Auswirkungen auf die Arbeit der Stiftung. In unseren Stiftungsgremien werden wir uns mit den Studienergebnissen intensiv auseinandersetzen und daraus Konsequenzen und konkrete Maßnahmen für unsere Arbeit ableiten:
- Der BdP kann weiterhin darauf bauen, dass wir die Aufarbeitung und Prävention finanziell unterstützen.
- Wir werden Wege finden, wie wir sensibler für die Risiken werden können, die unsere Arbeit in der Stiftung mit sich bringt.
- Wir werden uns gleichzeitig fragen, wie wir angemessen mit dem Leid der Betroffenen umgehen können.
- Wir werden klare Regelungen entwickeln, um Täter*innen zukünftig keine Plattform zu bieten.
Vorstand der Stiftung Pfadfinden
29.2.2024
Geschäftsstelle der Stiftung Pfadfinden
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